Bundesfreiwilligendienst an der Barbaraschule

Im Jahr 2016 entstand im Team der Übermittagsbetreuung und im Kollegium der Schule der Wunsch, dem Freiwilligen Sozialen Dienst einen Platz zu geben. Wir fanden die Idee, dass junge Personen die Schule und Betreuung von Grundschulkindern innerhalb einer freiwilligen Tätigkeit kennenlernen können, sehr interessant und schlossen eine Kooperation mit dem Träger Freiwilligen Soziale Dienste im Erzbistum Köln e.V. ab.

Angefangen hat es mit einer Stelle. Wir waren so begeistert von dem ersten Jahr mit dem Freiwilligen Dienst, dass wir im folgenden Schuljahr eine zweite Stelle einrichteten. Seitdem haben uns in jedem Schuljahr ein oder zwei Freiwillige ein halbes, ganzes oder anderthalb Jahre im Alltag begleitet und großartig unterstützt. 

Wir danken © Peter Schüttemeyer für dieses Video (https://wirmachenfilm.de).

Deine Ansprechpartner für die Bewerbung

Kerstin Voosen (Grundschullehrerin) ist die Ansprechpartnerin bzw. Anleiterin für alle Fragen am Vormittag in der Schule. Susanne Taudor ist im Nachmittag in der Übermittagsbetreuung für die Freiwilligen da und für die Vertragsabwicklung zuständig. Das Team der Bärenhöhle ist selbstständig organisiert. 

Bei Interesse oder Fragen an einem FSD kannst du eine Nachricht oder direkt deine Bewerbung an förderverein-barbaraschule@gmx.de schicken:

Es ist auch möglich, den Freiwilligen Sozialen Dienst im Erzbistum Köln e.V. zu kontaktieren. Auch dort gibt es viele Informationen zum Freiwilligen Dienst und die Möglichkeit, sich direkt über eine offene Stelle an der Barbaraschule Brühl zu erkundigen und zu bewerben. Dort ist der aktuelle Starttermin für einen neuen Dienst bei uns zu finden.

Wir bedanken uns für dein Interesse und würden uns über eine Bewerbung sehr freuen!

Dein Tag an der Barbaraschule

Bei uns sieht man den Schulalltag als ehemaliger Schüler*in von der anderen Seite. Im Vormittag werden die Lehrkräfte im Unterricht und die Kinder beim Lernen unterstützt. Die Einsatzbereiche sind hier sehr vielfältig. Mit der Unterstützung bei der Lern- und Arbeitsorganisation, dem Klären von Fragen zu Arbeitsaufträgen, der Korrektur fertiggestellter Aufgaben und dem gemeinsamen Lesen mit Kindern, die noch Unterstützung benötigen, sind hier nur ein paar Beispiele genannt. Auch die Begleitung im Sportunterricht sowie die Unterstützung bei der Streitschlichtung oder das offene Ohr für Kinder in Pausenzeiten sind Aufgabenfelder, die von Freiwilligen übernommen werden können. Wichtig ist jedoch, dass die alleinige Verantwortung bei keiner Aufgabe dem/der Freiwilligen zukommt, sondern immer in Ansprache mit einer Lehrperson erfolgt, die bei Bedarf unterstützt und berät. 

Nach Beendigung des Unterrichts geht es in der Übermittagsbetreuung, auch Bärenhöhle genannt, weiter. Dort essen die Kinder zu Mittag, erledigen ihre Hausaufgaben, spielen und basteln. Der/Die Freiwillige arbeitet im Team mit, gibt gemeinsam Essen mit den Betreuer*innen aus, hilft den Kindern bei den Hausaufgaben, kann mit ihnen z.B. Gesellschaftsspiele spielen, Kickern, Tischtennis oder Fußball spielen und basteln. Die Kinder werden von den Freiwilligen im Prozess des sozialen und schulischen Lernens mit begleitet und sind eine sehr große und wichtige Unterstützung.

Hier findest du ein paar Fotos aus der Bärenhöhle

Erfahrungsbericht Sarah

Mein Name ist Sarah, ich bin 19 Jahre alt und habe vom 18.08.2021 bis zum 17.08.2022 ein FSJ in der Barbaraschule in Brühl absolviert.

Gegen Ende meiner Schulzeit habe ich mir überlegt, nach dem Abitur ein Grundschullehramtsstudium zu beginnen. Um sicher zu gehen, dass mir der Beruf auch wirklich gefällt und auch zu mir passt, habe ich mich entschieden, zunächst Erfahrungen durch ein FSJ in einer Grundschule zu sammeln. Da ich früher selber Schülerin der Barbaraschule war und diese mit durchweg guten Erfahrungen in Erinnerung habe, war die Entscheidung, dort mein FSJ zu absolvieren, schnell klar. Vor allem die Chance, im integrativen System zu arbeiten, hat mich sehr angesprochen.

Mein Tag in der Schule begann um 7:45 Uhr mit der Frühaufsicht auf dem Schulhof. Danach startete der Unterricht der Kinder, an dem ich teilnahm. Ich hatte einen eigenen Stundenplan, sodass ich täglich in verschiedenen Klassen war und die Tage sehr abwechslungsreich wurden. So half ich den Kindern bei ihren Aufgaben oder wiederholte mit Kleingruppen die Inhalte. Außerdem begleitete ich die Kinder beim Sportunterricht in die benachbarte Turnhalle und nahm an Ausflügen der Klassen teil, wie beispielsweise ins Bubenheimer Spieleland.

Nach dem Unterricht begann die jahrgangsbezogene Nachmittagsbetreuung. Hier aßen die Kinder zu Mittag und machten ihre Hausaufgaben. Bei den Hausaufgaben war es möglich, Kinder individuell zu fördern und auf Probleme, die während des Unterrichts nicht behandelt werden konnten, einzugehen. Gerade hier ist die Unterstützung von FSJlern sehr wichtig. Die Betreuer boten  zahlreiche Bastelangebote und Spiele für die Kinder an und es bestand die Möglichkeit für Bewegungsspiele auf dem Schulhof.

Das Team von Lehrern und Betreuern nahm mich offen und freundlich auf, sodass ich mich schnell einleben konnte und mich sehr wohlfühlte. Ich fühlte mich sehr gut integriert und wurde in Entscheidungen mit eingebunden. Bei Fragen oder Problemen hatte ich jederzeit einen Ansprechpartner.

Für mich war das FSJ eine hervorragende Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln, selbstständiger zu werden und Erfahrungen im Umgang mit Kindern zu sammeln. Weil man absolut integriert wird, an vielen Entscheidungen teilhaben kann, einen großen Einblick in die Arbeit mit Kindern und damit in das Berufsfeld des Lehrers erhält und man in einem tollen Team mit großem Rückhalt arbeitet, kann ich ein FSJ an der Barbaraschule nur empfehlen.

Erfahrungsbericht Lena

Warum hast du dich für ein FSJ/BFD entschieden?

Nach dem Abitur wusste ich zunächst nicht, was ich in Zukunft machen möchte. Da ich aber schon eine Tendenz Richtung Lehramt hatte, war ein FSJ für mich die perfekte Gelegenheit in dem Beruf schon Praxiserfahrung zu sammeln. Außerdem gefiel mir das Konzept mit den regelmäßigen Seminaren, bei denen man sich mit vielen interessanten Themen auseinandersetzen und sich mit anderen FSJ-lern austauschen konnte.

Wie bist du auf die Barbaraschule aufmerksam geworden? 

Ich bin in der Barbaraschule selbst zur Schule gegangen und habe mich dort immer sehr wohl gefühlt. Außerdem bedeutete das für mich einen sehr kurzen Weg zur Arbeit, was sehr praktisch war. Der Umgang im Kollegium untereinander war immer sehr herzlich und ich habe mich von Anfang an gut aufgehoben gefühlt.

Macht etwas unsere Einsatzstelle besonders oder interessant?

Bei der Bärenhöhle handelt es sich nicht um eine OGS, sondern eine Übermittagsbetreuung, welche vom Förderverein der Schule getragen wird. Meine Kolleg: innen und ich waren und sind immer sehr frei in unseren Entscheidungen gewesen, was das Leben und die Organisation in unserer Übermittagsbetreuung angeht. Wir organisieren uns selbst und springen immer sofort für einander ein, sollte einmal Not am Mann sein. Auch das Miteinander unter uns Kolleg: innen außerhalb der Arbeitszeiten habe ich immer sehr geschätzt. Sei es auf den Weihnachtsfeiern oder anderen Treffen, für mich war es sehr besonders dieses Miteinander auch unabhängig von der Arbeit zu erleben.

Was waren deine Aufgaben?

Vormittags war ich immer im Unterricht eingesetzt und habe die Klassen durch den Tag begleitet, bin beispielsweise mit zum Sportunterricht gegangen und habe die Lehrer: innen unterstützt. Nachmittags war ich in der Bärenhöhle und habe mit den Kindern gebastelt, gespielt und als Aufsichtsperson unterstützt. Ich bin mit zum Mittagessen gegangen und habe in der Hausaufgabenbetreuung geholfen. Auch bei Ausflügen der Schule zum Zoo oder zu anderen Orten war ich dabei und habe Lehrer: innen und Eltern unterstützt. Mein Aufgabenbereich war generell sehr breit gefächert und hat viele facettenreiche Aufgaben beinhaltet.

Hast du etwas dazugelernt und dich in der Zeit verändert?

Ich bin definitiv selbstsicherer im Umgang mit Kindern -und- vor allem mit Konflikten geworden. Mit der Zeit entwickelt man eine Art Intuition, wie man in bestimmten Situationen pädagogisch am besten handelt. Anfangs war ich viel mehr auf meine Kolleg: innen angewiesen und habe meine Zeit gebraucht, um in einzelne Routinen und Prozesse reinzuwachsen. Das Team der Bärenhöhle und auch das Kollegium der Barbaraschule haben mir dies jedoch immer sehr leicht gemacht und mit der Zeit bin ich an meinen Aufgaben gewachsen und habe an Selbstsicherheit gewonnen. Heute gehe ich viel entspannter an einzelne Situationen heran, als ich es vielleicht anfangs getan hätte.

Konntest du von deinem Dienst bei der Wahl deines Studiums, deines Berufs und auch später profitieren?

Das konnte ich definitiv. Ich hatte schon eine Tendenz, was mein Studium angeht, aber nach meinem Dienst wusste ich, dass es der Beruf ist, welchen ich ausüben möchte. Außerdem wird ein Freiwilligendienst bei NC- Auswahlverfahren auch immer zum eigenen Vorteil gewertet und auch einzelne Praktika innerhalb meines Studiums konnte ich mir anerkennen lassen.